Mit zwei Planspielen im EPIZ sind wir ins Nachhaltigkeits-Schuljahr 2024/25 gestartet: Am Mittwoch, den 25. September 2024, und am Donnerstag, den 26. September 2024, von 09:00 – 13:30 Uhr konnten zwei 11. Klassen in der E-Phase in Begleitung von ihren Fach-/Klassenlehrkräften im EPIZ Weltraum (im Sudhaus 2 in 12053 Berlin) ihre Gestaltungskompetenz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung mithilfe von Planspielen (zu den Themen Mica + Kupfer) unter Beweis stellen und mithilfe immersiver Technik intensiv in die Planspielsituationen eintauchen. Die eingesetzten Echtzeitprojektionen von Pressefotos und Interviews an den Wänden machten die Planspielsituation zu einem eindrucksvollen Erlebnis.
Planspiel 1: “Mica – hinter dem schönen Schein”
Im Planspiel Mica im Weltraum durften unsere Schüler:innen mithilfe des Referenten Gorm Haldor hinter den schönen Schein blicken, in verschiedene Rollen schlüpfen und diese mit Leben füllen. Im Zentrum dieses Planspiels stand die nachgespielte fiktive Konferenz der indischen Regierung, in welcher der Umgang mit dem Mineral Mica und Kinderarbeit debattiert wird. Neben dem Erwerb inhaltlichen Wissens zum Thema ging es vor allem darum, die komplexen Diskurse entlang der Warenkette von Mica zu verstehen.
Mica ist ein Mineral, von dem die meisten Menschen noch nie etwas gehört haben. Dabei finden wir das Material in vielen unserer Haushaltsgeräte, zum Beispiel in Föhn und Toastern oder auch in Batterien und Kabeln. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften ist Mica vielseitig einsetzbar. Außerdem wird die schimmernde Oberfläche des Minerals für Kosmetikprodukte eingesetzt, um Glitzereffekte zu erzielen. Makeup, Lippenstifte, Rouge und Haargel haben allesamt oft Mica in ihren Inhaltsstoffen. Über 30% des in Europa verwendeten Micas kommt dabei aus einem Bundesstaat in Nord-Indien, Jharkhand, in dem viele Menschen unter der Armutsgrenze leben. Viele Familien sind gezwungen, in den informellen Mica-Mienen zu arbeiten und so kommt es in Jharkhand immer wieder zu zahlreichen Fällen von Kinderarbeit. Diese Kinderarbeit ist also unmittelbar mit unserem Konsum verbunden.
Planspiel 2: “Heißer Draht”
Im Planspiel zum Thema Kupferabbau ging es um den heißen Draht des Kupfers. Die Referentinnen Onia Ellinghaus und Marlene Gräf befähigten unseren Schüler:innen Rollen unterschiedlicher Akteur:innen des Kupferabbaus einzunehmen, unterschiedliche Perspektiven zu vertreten, um so Konfliktfelder zu erfahren und konkret nachvollziehen zu können.
Beide Planspiele waren eingebettet in eine Beschreibung der Ausgangslage und eine abschließende gemeinsame Auswertung sowie einen Abgleich mit der Realität. Es wurden Verknüpfungen zum eigenen Alltag hergestellt und Handlungsmöglichkeiten im Lebensalltag der Teilnehmenden aufgezeigt.
Herzlichen Dank an das EPIZ für dieses großartige Angebot!
Fotos & Text: Ruebsam