3. – 7. Juni 2024

Schon seit mehreren Jahren können Schüler*innen unserer Willkommensklassen einmal im Jahr an einer kulturellen Projektwoche teilnehmen. Dort probieren sie sich aus, entdecken ihre Kreativität (neu) und lernen professionelle Künstler*innen kennen.

Da steigen sogar die Statuen von den Podesten! 

Am 7. Juni haben die insgesamt sieben Workshops der diesjährigen interkulturellen Projektwoche der WIKO Klassen am OSZ-Lotis die Ergebnisse ihrer Arbeit in einer großartigen Show präsentiert. 

Freitagmittag in der Aula des OSZ-Lotis. Ausverkauftes Haus: die knapp 100 Schüler*innen der Willkommensklassen, Angehörige, Betreuer*innen und Kolleg*innen warteten schon ganz gespannt auf die Show. Lampenfieber lag in der Luft. Auf der Bühne standen neben Schlagzeugen und mehreren Keyboards auch zahlreiche elektrische Gitarren und Bässe, das sah schon einmal vielversprechend aus. 

Sima A. und Mustafa N. aus der Wiko 31 und der Wiko 32 haben die Moderation übernommen und führten mit viel Witz und Freude durch das Programm:

RfM – Radio für Migration

Den Auftakt machte das RfM, das Radio für Migration, das zeitgleich mit der Vorführung im Saal über einen kleinen Sender auch live auf Sendung ging. Thema der Sendung ist „Migration und Exil“. Die Teilnehmer*innen berichten über ihre eigenen Erfahrungen, singen Lieder von zu Hause und befragen Passanten auf der Straße, wie ein Denkmal für Migration aussehen oder klingen könnte. Unter der Anleitung des libanesischen Rappers Siska und des Musikers Felix Claßen in Kooperation mit ECHOES ist ein spannendes und berührendes Hörstück entstanden. Das Radiostück wird im September 2024 Teil des Soundtracks für das ADfD, ein Alternatives Denkmal für Deutschland. Dieses Denkmal wird an verschiedenen Orten in Berlin ein vielstimmiges, positives Statement zum Thema Migration als „augmented reality“-Installation erlebbar machen. 

Hier könnt Ihr die Sendung selbst hören:

Holzwerkstatt

In der Holzwerkstatt konnten die Schüler ganz praktisch Hand anlegen: Sie haben mit professioneller Unterstützung der Bauwerkstatt unter Leitung von Matthias Link Bauteile für den Neubau des Modells vom Pariser Eiffelturm am Centre Français in Berlin Wedding angefertigt. So wird die Arbeit des Projekts ein Teil des Berliner Stadtbildes. Zugleich konnten die Teilnehmer erste Einblicke in die handwerkliche Praxis der Holzbearbeitung gewinnen. 

Hier gibt es einen Einblick in die Arbeit des Workshops in der Holzwerkstatt:

Theater-Workshop

Der Theater-Workshop entführte das Publikum in das Atelier eines Bildhauers. Seine Statuen entwickeln ein überraschendes Eigenleben: Sie bewegen sich, verlassen ihre Podeste und erkunden das Leben der Menschen. Ein beeindruckendes Spiel aus Worten und Gesten nahm das Publikum mit auf die Reise der zu Leben erwachten Statuen. Die französische Regisseurin Christine Deroin hat mit den jungen Schauspieler*innen eine sehr berührende Szene auf die Bretter, die die Welt bedeuten, gebracht. 

Erzählwerkstatt

Die Erzählwerkstatt unserer Kollegin Antje Rebecchi nahm die Zuhörer*innen mit auf die Suche eines Mannes, der immer Pech hatte und herausfinden will, was er dagegen machen kann. Nach zahlreichen ungewöhnlichen Begegnungen findet er endlich eine alte, weise Frau, die ihm Ratschläge erteilt, wie er sein Glück finden kann. Aber leider schafft es der Pechvogel das Glück links liegen zu lassen und endet so am Ende als Frühstück eines hungrigen Wolfes. 

Fotoworkshop

Die Teilnehmer*innen des Fotoworkshops präsentierten ihre Arbeiten auf der großen Leinwand und im Rahmen einer Ausstellung, in der sie ihre Fotografien, Fotobücher und Collagen vorstellten. Das Motto, „ich sehe was, was Du nicht siehst“ lud die Betrachter dazu ein, sich auf die ganz verschiedenen Perspektiven der Fotograf*innen einzulassen und so auch unseren Lebensraum in Berlin ganz neu zu betrachten. Caroline Junge und Diego Reindel haben die Schüler*innen auf ihre fotografische Entdeckungsreise begleitet. 

Hier könnt Ihr die Arbeiten des Fotoworkshops sehen:

Rockmobil und Musik-Workshop im Cafe Lietze

Mit dem Rockmobil und dem Musik-Workshop im Café Lietze erlebte die Show ein lautstarkes Finale. Mit „Seventh Nation Army“ von den White Stripes wurde der begeisterten Menge in der Aula noch einmal so richtig eingeheizt. 

Wie immer war es beeindruckend, welchen ganz eigenen Weg Schüler*innen in nur einer Woche gehen können, wenn sie ihr Ziel im Auge behalten und neue Schaffensräume betreten können.

Die Projektwoche ist nicht nur das Ergebnis der guten Zusammenarbeit unseres Wiko-Teams, auch Regina George half im Vorfeld bei der Sichtung und Finanzierung möglicher Workshops kräftig mit. Auch ihr einen herzlichen Dank!

Und ein großes Dankeschön an Elisabeth Resanovic, die in diesem Jahr mit der Wiko 33 Plakate für die Projektwoche angefertigt hat, die im Foyer hängen. Ein Kunstworkshop wäre auch eine Idee für die Projektwoche im nächsten Jahr.

Thomas Doktor