Das Martin-Niemöller-Haus Berlin-Dahlem ist ein Ort der Erinnerung an den christlich motivierten Widerstand gegen die NS-Diktatur in den 1930er Jahren. Im Rahmen des Bildungsprojekts „An der Quelle – Frag alles, was du schon immer wissen wolltest“[1] treffen Schülerinnen und Schüler auf junge Menschen, die selbst Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren haben. Sie berichten von Ihren Erlebnissen und beantworten Fragen in offener Runde.
Im Dezember 2023 bzw. Januar 2024 war ich im Rahmen des Wiso-Unterrichts mit den Klassen IBA23E bzw. IBA23A im Martin-Niemöller-Haus. Nach einer sehr anschaulichen Hausführung durch den Projektkoordinator Alois Hund stand das Thema „Flucht und Fluchterfahrungen“ im Mittelpunkt der Veranstaltung. Dafür stand ein Gesprächspartner zur Verfügung, der selbst vor den Taliban aus Afghanistan fliehen musste. „Flucht“ war insbesondere für die IBA23E ein besonderes Thema, da alle Schülerinnen und Schüler selbst persönliche Fluchterfahrungen gemacht haben und gern bereit waren, in diesem geschützten Raum davon zu berichten. Sie hatten bereits in Vorbereitung auf die Exkursion ihre eigenen Erfahrungen schriftlich festgehalten.
Aber auch die Schülerinnen und Schüler der IBA23A äußerten sich sehr positiv über den Besuch. Besonders die Führung durch das Haus empfanden sie als sehr interessant, weil Alois Hund verständlich und auf Augenhöhe über die Geschichte des Hauses referierte. Aber auch die Berichte von … über dessen schreckliche Erfahrungen in Afghanistan hinterließen einen bleibenden Eindruck.
Insgesamt waren beide Veranstaltungen ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler haben einen historisch interessanten Ort in Berlin kennengelernt. Vor allem aber wurden sie mit ihren eigenen Erfahrungen ernst genommen und konnten sich persönlich einbringen.
Stefan Doyé
[1] Gefördert vom BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“